Freitag, 23. November 2018

Erlebnisbericht von Steffi*

*Name geändert

2 Monate postpill

"Bei mir fing das Chaos schon während der Pilleneinnahne an.  
Ich habe gemerkt dass ich plötzlich eine starke vernommen verspüre und bin dadurch regelrecht in Panik ausgebrochen. 
Diese Benommenheit wurde immer schlimmer und ich dadurch immer ängstlicher. Als ich soweit war, dass ich nur noch ein heulkrämpfen versunken bin hat meine Mutter mich regelrecht dazu gezwungen die Pille abzusetzen. Parallel musste auch ich ins Krankenhaus und allerhand Untersuchungen über mich ergehen lassen: MRT, Lumbalpunktion und viel viel mehr. Um es einfach zu halten - ich war am Ende. Zuerst hatte man sogar eine Thrombose im Kopf gesehen, die sich glücklicherweise dann doch als Fehldiagnose rausstellte. Dennoch wurde durch einen Zufallsbefund rausgefunden, dass ich ab einer vererbten Blutgerinnungsstörung leider und deshalb die Pille niemals hätte nehmen dürfen. Aber das ist eine andere Sache.
Als ich die Pille nun endlich abgesetzt habe, trotz dass meine Frauenärztin natürlich davon ausgeht dass alles psychischer Natur ist, ging es nochmal rapide weiter bergab. Das ist nun ca 1 1/2 Monate her. Ich hatte/habe Kopfschmerzen, nackenverspannungen - die Bis in den Kopf ziehen, auch Erbrechen und Herzrasen ist mir bekannt. Das unruhige erwachen am Morgen gehört für mich zum täglichen Stadt in den Tag und Panikattacke habe ich zum Glück nach ca. 3 Wochen Horror überstanden. Das einzige was zum Glück verschwunden ist, ist die Benommenheit. Meine erste Periode kam zu meinem eigen erschrecken pünktlich und etwas stärker aber das war kein Problem für mich. Das waren nun die körperlichen Symptome. Kaum vorstellbar dass die psychischen Symptome noch viel schlimmer sind! Ich bin mittlerweile so weit, dass mich kaum noch jemand überreden kann, dass all das nicht durch eine psychischen Störung kommt, die sich Gewaschen hat. Ich muss Grinsen - aber eigentlich ist es traurig. Ich fühle mich dermaßen leer, habe das Gefühl keine richtigen Emotionen mehr empfinden zu können, möchte keinen sehen Und bin dadurch fix und alle. Ich stecke in einer hoffnungslosen Situation. Und dennoch, es gibt Momente, in denen ich mich super fühle, diese halten meistens so 30 Minuten und treten leider Moment, wenn überhaupt, nur einmal am Tag auf . 
Ich lese jeden Tag diesen Blog und wünsche mir jeden Tag dass eine Besserung kommt. Ich stehe morgens auf und habe keine Lust mehr. Ich Wache abends ein und denke daran was der nächste Tag zu bieten hat. Aber ich schaffe es. Und ihr alle auch ! Wir müssen Zeit und Geduld mitbringen aber ich bin mir sicher dass es irgendwann belohnt wird. Es dauert. Wir haben unseren Körper nunmal mehrer Jahre „verarscht“. Also keep Calm - und ich weiß selber wie verdammt schwer das fällt ;-) "

3 Kommentare:

  1. Hallo liebe Steffi,

    ich kann dich sehr gut verstehen. Mich hat auch vorallem diese Benommenheit und Leere fertig gemacht und machen es immer noch. Wo sind meine echten Gefühle? Als wäre alles futsch. Andere sagen dann, aber du kannst doch lachen, es ist nicht alles weg (sie wollen mich aufmuntern)und es stimmt ja auch, aber es fühlt sich unerträglich leer an.
    Bis zum heutigen Tag, habe ich wirklich zwanghaft gegrübelt und war felsenfest der Meinung, dass ich krank bin. Und das ist mein wundester Punkt! Irgendwo in mir gibt es diese Überzeugung, dass ich zu krank/schwach bin, ich nehme an, weil meine Mutter früher nicht damit umgehen konnte, wenn ich mal müde und besorgt war. Dann wurde ich gleich in die Krankheitsecke gestellt und mir doch nicht geholfen.
    Desto wichtiger ist es, jetzt nicht mehr zu grübeln und sich verrückt zu machen!! Wir schaffen das! Ruhe, schöne Dinge, nicht verrückt machen, die richtigen Ärzte und Vertrauen. Den meisten ging es irgendwann besser, manchen nach einigen Monaten, manchen nach 10 oder 12 Monaten. Aber es wird!

    Liebe Grüße von Caroline

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  2. Hallo Caroline,
    Dein Kommentar ist zwar schon einige Tage alt aber ich möchte mich gerne dazu äußern und Dir Hoffnung machen!
    Als ich den Text oben verfasst habe war ich noch nicht lange ohne Pille...
    Mittlerweile sind ca. Sechs Monate vergangen. Ich kann sagen, es wird besser... Ganz ganz ganz langsam aber es wird. Die Benommenheit ist bis jetzt nicht richtig verschwunden aber psychisch bin ich wieder um einiges gefestigter!
    Ich habe es aufgegeben zu den Ärzten zu gehen, weil die einem eh nicht helfen können sondern mit ihren Äußerungen das Gegenteil erreichen.
    Ich bin gespannt, wie sich das alles noch entwicklen wird und hoffe, dass sich die Benommenheit auch irgendwann verschwindet. Wir schaffen das. Alle, die sich in der gleichen Situation wie ich befinden, mögen sich gedrückt fühlen!

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    1. Liebe Steffi,
      lieben Dank für deinen Kommentar. Wie geht es dir inzwischen? Fühlst du dich noch benommen?
      In den letzten Monaten ist es auch bei mir wesentlich besser geworden. Gaanz langsam, aber es wird.
      Im Vergleich zum 3/4/5. Monat hat sich einiges getan. Die Leere und Schwäche sind weg, naja fast. Insgesamt fühle ich mich viel zuversichtlicher und lebendiger als vorher.
      Stress hat noch starke Auswirkungen und es gibt noch Phasen, die heftig sind. So wie jetzt um den Eisprung herum, dann geht alles in abegschwächter und abgeänderter Form wieder los. Das ist ganz schön gruselig und verunsichert mich sehr. Benommenheit, innere Unruhe, schlapp und müde, Konzentrationschwierigkeiten, Hoffnungslosigkeit. Eine Zeit lang hatte ich auch extreme Nackenverspannungen. Neu hinzugekommen sind die heftigen Selbstanklagen, die kleinsten Fehler können mich in Tiefen stürzen.
      Unsere Beschwerden hier im Blog ähneln sich doch sehr, oder? Die Zeit geht schneller um, als man denkt. Ich bin schon Anfang des 9. Monat und es kann nur besser werden!
      Ich drücke uns allen die Daumen!

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