Dienstag, 29. Januar 2019

Erlebnisbericht von Ricarda

7 Monate postpill

"Ich hab im MAI 2018 mit der Pille nach 14 Jahren!! aufgehört, weil ich meinem Körper etwas Gutes tun wollte… haha. Hätte ich gewusst, was auf mich zukommt, hätte ich mir die ganze Sache noch einmal überlegt. ...

Im Mai und Juni ging es mir großartig, ich hab besser geschlafen, war fitter, hatte wieder Lust auf Zärtlichkeiten und kaum Kopfweh. Einzelne Pickel kamen zurück, aber naja, damit hab ich schon gerechnet. 
Am 21. Juli, ich weiß es so genau, weil wir an diesem Wochenende auf 2 Hochzeiten waren, bekam ich von jetzt auf gleich Engegefühl in der Brust, Herzrasen, Schwindel, EXTREME innere Unruhe mit „Wallungen“ von Angst und Panik. Ich wusste garnicht was los war. Die nächsten 2 Wochen waren ein Horror. Max. 3 Stunden Schlaf, bin mitten in der Nacht aufgewacht und hatte eine nervöse und panische „Welle“ nach der anderen. Ich konnte kaum essen, obwohl ich Hunger hatte, mir war übel, innerlich und äußerlich war ich nur am Zittern. 
Natürlich hab ich das nicht mit dem Absetzen der Pille in Verbindung gebracht!!! Diese Zeit war nämlich generell von ein paar Veränderungen (Umzug, Job) geprägt und auch meine Beziehung war zu dieser Zeit kein Zuckerschlecken. 

War dann Blutabnehmen (ohne Befund), hab einen Hormonstatus machen lassen (alles ok), war beim EKG (alles Bestens). Meine Hausärztin meinte, sie könne auch ein paar Nächte nicht schlafen, wenn Vollmond ist, ich soll mich nicht so aufregen!!! Danke für die Unterstützung… 

Ich war dann natürlich fest davon überzeugt, dass es psychisch sein muss, obwohl ich dazusagen muss, dass ich schon schlimmere Dinge in meinem Leben gemeistert habe, ohne all diese Symptome zu bekommen. 
UND DANN ENDLICH – hab ich diesen Blog gefunden und mir alle Beiträge durchgelesen! Ich wusste doch, dass das nicht ICH bin, und dass ich mental und psychisch eine starke Persönlichkeit bin! 
Dieser extreme Zustand hielt ca 2-3 Wochen, danach ging es von Woche zu Woche besser, aber nicht gut. Z.b. war in der Natur spazieren, und auf einmal bekam ich ein Gefühl wie bei Platzangst. Oder ich grübelte ewig über den „Sinn des Lebens“ und warum man sich eigentlich sein Leben lang abrackert um dann einfach zu sterben. Außerdem hatte/habe ich noch Phasenweise so eine Lustlosigkeit, dann freut mich wenig, bzw. kommt mir alles wie ein ewiger Trott vor. 

Nun sind es fast 8 Monate OHNE Pille und ich muss sagen, dass ich nur mehr an 1-3 Tagen im Monat klitzekleine Anfälle von innerer Unruhe habe. Ab und zu beginne ich wieder zu grübeln, aber dann ist es auch gleich wieder OK. 
Ich frag mich nur, wie lange ich noch so „gebremst“ durchs Leben gehen muss. Ich vermisse die Leichtigkeit, aber blicke zuversichtlich in die Zukunft. :-)"

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