7 Monate postpill
"Von Mitte November 2018 bis Ende Dezember 2018 war ich krankgeschrieben.
Die Symptome wechselten jeden Tag freudigst hin und her. Auch wenn es keiner glauben mag, das eine Symptom ging, das andere kam…
Permanent brannte mir der Rachen und der Hals mit einem massiven Kloßgefühl im Hals. Ich war wie benommen, total verwirrt und vorallem wie unter Strom konnte aber keine Ruhe finden. Wenn ich mich hingelegt hatte fing nach kurzer Zeit mein Körper an zu zittern. Nächtliche Panikattacken und Schweißausbrüche, die sich mit totalem Frösteln abwechselten waren an der Tagesordnung. Ganz schlimm waren aber nach wie vor meine Augen und meine Umgebungswahrnehmung. Immer wieder konnte ich nur verschwommen sehen und meine Umgebung nicht räumlich wahrnehmen. Die äußerte sich darin, das ich oft danebengriff wenn ich etwas greifen wollte. Teilweise hatte ich das Gefühl wie im Vollrausch zu sein."
8 Monate postpill
"Anfang Januar 2019 hatte ich dann meine Periode. Danach ging es mir mental etwas besser… Dachte ich… als diese vorbei war, ca. 4 Tage nachdem Sie vorbei war ging der Spuk von vorne los. Meine Augen wurden immer schlechTer, der Schwindel holte mich wieder ein, sodass ich teilweise kein Auto fahren konnte. Und diese unerträglichen Ohrenschmerzen mit diesem Kribbeln in der rechten Gesichtshälfte. Ich quälte mich jeden Tag aufs Neue.
Mein Freund hatte mittlerweile für sich einen handfesten Zusammenhang mit der Pille bzw. meinem Zyklus für sich ausgemacht. Ich war auch am Anfang der Meinung gewesen, dies wäre so, aber mittlerweile war ich so niedergeschlagen und verzweifelt, dass ich glaubte schwer krank zu sein. Ich konnte mich auf nichts mehr konzentrieren, bekam im Kaufhaus Panik vor Menschen und war nicht mal mehr in der Lage einkaufen zu gehen."
9 Monate postpill
"Anfang Februar 2019 konnte ich nicht mehr…
Ich bin zu meinem Hausarzt, der bei meiner Vermutung, dass alles vom Absetzen der Pille kommen könnte nur meinte ich sollte sie halt wieder nehmen… Oder es wäre alles psychisch bedingt. Um sicher zu gehen, wies er mich in die Uniklinik ein. Tja, was soll ich sagen…. Man hat nichts gefunden… Nach 12 Tagen kam ein Arzt in mein Zimmer und hat mich als körperlich gesund entlassen mit einer Überweisung zum Psychologen…
Dort bin ich auch artig zweimal hingegangen, die Psychologin hat mein Problem recht schnell erkannt, zumal ich ihr meine eigenen Aufzeichnungen über den Verlauf im Zyklus dargelegt habe. Sie wollte sich zu keiner medizinischen Aussage hinreißen lassen, war aber auf jeden Fall der Meinung, dass der „Piepmatz“ oben in meinem kopf noch genug Wasser hätte… und ich doch nochmal die Gynäkologin ansprechen sollte, bei der ich in Behandlung wäre…
Zur Gynäkologin ging ich dann Ende Februar 2019.
Ich war sehr enttäuscht… Meine sonst so verständnisvolle Gynäkologin, wurde richtig patzig und frech… nach sooooo langer Zeit kommen auch keine Symptome mehr…. und dann kam die berühmt berüchtigte Frage die hier alle schon mindestens 1x gehört haben… Haben Sie Stress? Sind Sie überarbeitet? Hat sich Ihre Lebenssituation geändert?"
10 Monate postpill
"Anfang März 2019 kann ich folgendes Fazit ziehen
Es wird langsam besser, aber wirklich langsam! Jeden Tag geht es ein kleines Stück bergauf.
Der Gedanke die Pille wieder zu nehmen war oft da, aber mein Freund und Bekannte konnten mich jedes Mal davon überzeugen es nicht zu tun.
Der Schwindel kommt nur noch wenn die Hormone wechseln, also nach der Periode und zum Eisprung. Seit einer Woche kann ich wieder besser in der Ferne klarsehen. Ich fühle nicht mehr so müde und frustriert. Dies ist glaube ich auch sehr der Einnahme des Mönchspfeffers zu verdanken den ich mir dann angeschafft habe.
Ich habe auf eigene Initiative angefangen mich selber zu heilen nachdem mir folgendes bewusstgeworden war: Hilfe von Ärzten kannst du bei diesem Thema schlichtweg nicht erwarten weil sich keiner dazu hinreißen lassen möchte, schlecht gegen die Pille zu sprechen die man munter Monat für Monat als „Kassenschlager“ an die Kundschaft verkauft."
Liebe Julia,
AntwortenLöschenDas könnte ich genauso geschrieben haben. Meine "Pillengeschichte" ist zu 90% identisch mit deiner.
Außer das ich nach 1 Jahr Postpill den Fehler gemacht habe wieder mit der Pille anzufangen.
Dies tat ich einen Monat lang. Es war der horror. Alles verschlimmerte sich. Nun bin ich seid zwei Monaten wieder Postpill. Ich lese fast jede Woche in diesem blog um durch zu halten. Man muss dazu sagen, daß ich die Pille fast 18 Jahre lang genommen habe (Belara) ich habe im Oktober 2018 abgesetzt. Die ersten nennenswerten schlimmen Symptome kamen Anfang März 2019. Das es vom absetzen der Pille kam fand ich erst im September 2019 heraus.Da hatte ich schon eine Ärztewanderung hinter mir, von einem zum anderen, keiner ohne helfen.
Habe dann im Oktober 2019 die Pille wieder genommen. Das hätte ich besser nicht getan.
Ich wünsche allen die diesen tollen Blog lesen und so fleißig darin schreiben : viel Kraft und Durchhaltevermögen!!
Wir schaffen das!
Hay ging es dir nach dem Jahr noch nicht besser???? Hast du deswegen die Pille wieder genommen?
AntwortenLöschenJulia wie geht's dir denn mittlerweile?
Liebe Grüße